Wer bei Alma an einen häufig erwähnten Vornamen aus der Zeit des Wiener Fin de Siècle denkt, hat Alma noch nicht gehört. Die Fünf von Alma denken bei den vier Buchstaben an ein spanisches Wort. Und sie denken nicht nur daran, sie legen gleich los, in einem falsch besetzten Streichquartett plus Knopfharmonika und Stimmen, con alma y vida, mit Leib und Seele. „Transalpin“ nennen sie ihre neuen musikalischen Streifzüge, die sie von Südtirol nach Skandinavien, von Marokko zum Dachstein, von London ins Traisental führen. Die lateinische Vorsilbe „trans“ heißt „über“ oder „durch“, das weiß man, aber sie meint auch „über etwas hinaus“. Aus Transdanubien – so nennt man in Wien alles, was jenseits der Donau liegt – aus diesem „Jenseits“ also kam immer schon die ganze Welt. Und man muss mit dem Phänomen der musikalischen Seelenwanderung vertraut sein wie Alma, um daraus eine derart schöne Musik schaffen zu können.
(Andreas Schett, Editor`s Note, col legno)